Von der Architektur-Masterarbeit zum professionellen Workflow mit SketchUp
Halmstad, Schweden
Für seine Masterarbeit entwarf Mathias Kidron mit SketchUp ein innovatives, aus Holz konstruiertes Gebäude – von antiker Architektur inspiriert, voller Hoffnung auf eine Zukunft mit echten, zwischenmenschlichen Kontakten. Heute baut er seine Fähigkeiten als professioneller Architekt aus.
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- Eine Masterarbeit, die historische Konzepte mit Hoffnung für die Zukunft verbindet
- Räume für Verbindungen schaffen
- Inspiriert von klassischer Architektur
- Moderner Holzbau
- Die richtigen Fähigkeiten für ein anspruchsvolles Abschlussprojekt entwickeln
- Die richtigen Fähigkeiten als professioneller Architekt entwickeln
- Tipps für junge Architekt:innen
Interessiert hatte sich Mathias Kidron schon immer für Architektur und Zeichnen. 2015 begann er sein Studium an der Chalmers School of Architecture. Dort nutzte er zum ersten Mal digitale Tools wie SketchUp zum Entwerfen in 3D.
Meine Professor:innen haben verschiedene Programme empfohlen. Je nach Studienjahr war es etwas anders. Meistens benötigt man aber wirklich nur SketchUp.
Mathias Kidron
Als es Zeit für seine Abschlussarbeit war, entwarf Mathias Kidron mit SketchUp ein ehrgeiziges Projekt, um all das zusammenzuführen, was er an der Universität gelernt hatte – und um die Grundlage für seine zukünftige Karriere als Architekt zu schaffen. Sein Ziel war eine innovative, nachhaltige Holzkonstruktion, die als einladender Treffpunkt den Zusammenhalt in seiner Gemeinde fördern würde.
Porträtfoto des Architekten Mathias Kidron.
Eine Masterarbeit, die historische Konzepte mit Hoffnung für die Zukunft verbindet
Bei der Erstellung seiner Masterarbeit hatte Mathias ganz freie Hand. Er hätte seine Strukturen sogar in imaginäre Welten einbetten und experimentelle Designs austesten können. Stattdessen entschied er sich für ein bodenständigeres Projekt: einen öffentlichen Raum auf einem offenen Gelände im Herzen von Göteborg, der für Debatten und Diskussionen zur Verfügung steht.
Deckblatt der Masterarbeit von Mathias Kidron.
Räume für Verbindungen schaffen
Mathias Kidron hatte das Gefühl, dass wir heutzutage nicht mehr richtig wissen, wie man richtig kommuniziert und debattiert. Die Anonymität des Internets führt oft zu einer Entmenschlichung auf beiden Seiten. War das früher besser? Er wagte einen Blick in die Vergangenheit und fand: Wenn Menschen kontroverse Themen von Angesicht zu Angesicht besprechen, ist es einfacher, auch in einem Zweifelsfall Vertrauen aufzubauen. Denn in persönlichen Gesprächen wird auch Unausgesprochenes – wie Körpersprache und Ziele – mitkommuniziert. So merken wir viel eher, dass wir einen echten Menschen mit echten Gefühlen vor uns haben, der verletzt werden könnte. Online mit einem Avatar oder Bildschirmnamen ist die Distanz viel größer.
Architektur kann helfen, zwischenmenschliche Verbindungen zu schaffen. Davon ist Mathias Kidron überzeugt. Wenn es einen einladenden physischen Raum gibt, in dem Menschen zusammenkommen, können dort gesittetere Diskussionen gefördert und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden.
Renderings des Eingangs zur Mathias Kidrons Agora.
Inspiriert von klassischer Architektur
Sowohl konzeptionell als auch ästhetisch orientierte Mathias Kidron sich am Forum Romanum und der Tradition der griechischen Agora. In der Antike waren diese Orte dafür gedacht, Menschen zusammenzubringen – ob für Handel, Kunst, Recht, Politik, Spiritualität oder Debatten. In der modernen Gesellschaft haben die meisten dieser Aspekte des öffentlichen Lebens ein neues architektonisches Zuhause gefunden: Gehandelt wird in Einkaufszentren, spirituelle Praktiken werden in Kirchen ausgeübt usw. Debatten und Diskussionen mangelt es hingegen an institutioneller Unterstützung, sodass das Internet diese Rolle übernommen hat.
Obwohl Mathias Kidron mit seinem Projekt nicht das Ziel verfolgte, ein allumfassendes Zentrum des bürgerlichen Lebens zu schaffen, wie es das Forum Romanum und die griechische Agora waren, so war er doch davon überzeugt, dass ein solcher Raum für gemeinschaftliche Diskussionen dazu beitragen kann, eine neue Ära produktiver Debatten einzuläuten.
Er studierte sowohl die Architektur als auch deren gesellschaftlichen Auswirkungen im antiken Rom und Griechenland und versuchte, eine Umgebung nachzubilden, die durch offene Räume und durchlässige Grenzen die Prinzipien der freien Meinungsäußerung und des freien Ausdrucks fördert. Das hohe Dach vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Potenzial.
Renderings eines Atriums und Auditoriums in Mathias Kidrons Agora. Zum Scrollen auf die Pfeile klicken.
Moderner Holzbau
Was das Material anging, so war Holz eine ganz natürliche Wahl, weil es in Schweden sehr verbreitet ist. Darüber hinaus ist Mathias Kidron wie viele junge Architekt:innen der Ansicht, dass es wichtig ist, nachhaltiges Design anzustreben. Holz erfreut sich als Baumaterial für nachhaltiges Bauen zunehmender Beliebtheit, insbesondere seit sich die Technologien zur Nutzung von Holz verbessert haben.
Große Gebäude aus Massivholz stellen für Architekt:innen und Bauherr:innen eine besondere Herausforderung dar. Will man Stahl und Beton durch Holz ersetzen, muss man so einiges beachten. Für sein Projekt fragte Mathias Kidron einen Holzforscher an seiner Universität, wie ein großes Gebäude mit reiner Holzrahmenbauweise funktionieren könnte. Inspiriert von antiken Architekt:innen und dem modernen japanischen Architekten Kengo Kuma entschied er sich schließlich, die Holzkonstruktion seines Projekts weitgehend sichtbar zu lassen.
Eine Reihe von Bildern, die die Holzkonstruktion der Agora zeigen. Zum Scrollen auf die Pfeile klicken.
Die richtigen Fähigkeiten für ein anspruchsvolles Abschlussprojekt entwickeln
Vor Beginn eines Projekts führt Mathias Kidron immer eine gründliche Recherche durch und liest viel. So auch bei seinem Masterprojekt. Er begann mit einigen Handskizzen, um den gesammelten Ideen eine Form zu geben, aber wechselte bald zu SketchUp, um verschiedene Proportionen und Entwürfe auszuprobieren.
„Für Architekt:innen ist SketchUp ein wertvolles Werkzeug für eine schnelle und effiziente Modellierung in den frühen Phasen eines Projekts. Die Skizzierfunktionen sind äußerst effektiv und ermöglichen eine einfache Visualisierung von Entwurfskonzepten.“
Mathias Kidron
Mathias Kidron nutzte die Geolokalisierungsfunktionen von SketchUp, um sein Projekt in den richtigen Kontext zu stellen: eine offene Fläche in einem Park im Zentrum von Göteborg in der Nähe eines Theater- und Einkaufsviertels. So schuf er einen Ort für Diskussionen und Debatten in der Nähe anderer öffentlicher Aktivitäten.
Standortplan und Rendering von Mathias Kidrons Projekt im Kontext. Zum Scrollen auf die Pfeile klicken.
Nachdem Mathias Kidron vor dem Architekturstudium nur mit der Hand gezeichnet hatte, war er begeistert, wie einfach das Zeichnen in SketchUp ist.
„Die intuitive Benutzeroberfläche und die Ähnlichkeit mit der Verwendung eines Stifts machen es zu einem meiner Lieblingstools. Ich schätze die Funktion Drücken/Ziehen sehr, weil sie so einfach und effektiv ist und eine Skizze schnell in einen 3D-Entwurf umwandelt.“
Mathias Kidron
Als sein Entwurf weiter fortgeschritten war, verwendete er Twinmotion und V-Ray, um atemberaubende Visualisierungen zu erstellen, die seine Ideen klar kommunizierten.
Renderings der Agora von außen in einem Park in der Innenstadt von Göteborg. Zum Scrollen auf die Pfeile klicken.
Die richtigen Fähigkeiten als professioneller Architekt entwickeln
Nach seinem Abschluss begann Mathias Kidron seine Karriere bei einer Firma in Göteborg, wo er an Deliverables für Wettbewerbe arbeitete. Sein Arbeitsablauf dort umfasste hauptsächlich die frühen Entwurfs- und Skizzenarbeiten – eine natürliche Weiterführung seiner bisherigen Erfahrung als Student. Nach zwei Jahren zog er nach Halmstad, um bei Fredblad Arkitekter zu arbeiten. Dort kümmert er sich heute noch immer um Deliverables für Wettbewerbe und die frühen Projektphasen, aber auch um Projekte, die gewonnen wurden und sich in einem fortgeschritteneren Stadium des Entwurfsprozesses befinden.
Im Zuge seiner beruflichen Karriere haben sich auch seine SketchUp-Kenntnisse weiterentwickelt. Er betont, wie wichtig es ist, Gruppen und Komponenten intelligent zu verwenden und alle verfügbaren Funktionen zu erkunden, um unnötige Arbeit zu vermeiden. Darüber hinaus ist er geschickter darin geworden, Plug-ins und Erweiterungen in seinen Ablauf zu integrieren. Zu seinen Favoriten gehören die Erweiterungen Joint Push/Pull, Curviloft und Eneroth. Sehen Sie sich das folgende Video mit Tipps dazu an, wie Sie die richtigen Erweiterungen für Ihren Arbeitsablauf finden.
In diesem Video finden Sie Tipps dazu, wie Sie Ihre nächste Lieblingserweiterung finden.
Mathias Kidron informiert sich ständig über neue Entwicklungen bei Entwurfstechnologien und experimentiert mit KI. Auch die KI-Technologie Diffusion von SketchUp hat er bereits ausprobiert, um in Sekundenschnelle gerenderte Bilder zu generieren. Mit SketchUp kann er den Kund:innen seine visuellen Ideen auf verschiedene Weise vermitteln, von statischen Präsentationen bis hin zu 3D-Modelltouren in Echtzeit.
Tipps für junge Architekt:innen
Auf seinem Weg vom Studenten zum professionellen Architekten hat Mathias Kidron die ihm zur Verfügung stehenden Tools und Informationen optimal genutzt. Wir haben ihn gebeten, der nächsten Generation von Architekt:innen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, einige Weisheiten mit auf den Weg zu geben:
Probieren Sie so viel wie möglich aus. Saugen Sie alles an Informationen und Kenntnissen auf, was Ihnen zur Verfügung steht.
Überarbeiten Sie viel. Seien Sie sich bewusst, dass Ihre Entwürfe meist noch lange nicht fertig sind.
Seien Sie entscheidungsfreudig. Treffen Sie Ihre Entscheidungen schnell und entwickeln Sie weiter.
Hören Sie auf Kritik. Überlegen Sie, was Sie konstruktiv verwerten können, und entwickeln Sie Ihre Arbeit auf dieser Basis weiter.
Beschäftigen Sie sich viel mit Geschichte. Aus der Vergangenheit lässt sich viel lernen und in moderner Architektur und Städteplanung umsetzen.
Machen Sie Ihr eigenes Ding.
Mathias Kidron
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