Houseal Lavigne entwickelt ein neues Zentrum für Oshkosh
Oshkosh, Wisconsin
Die Stadt Oshkosh wollte ihre Innenstadt wiederbeleben und interessante Unternehmen anlocken. Dafür entwickelte sie die Strategie „Imagine Oshkosh“ und engagierte das preisgekrönte Unternehmen Houseal Lavigne Associates für Stadtplanung und wirtschaftliche Entwicklung.
Das Stadtprojekt, das Houseal Lavigne für den Oshkosh Downtown Plan entwickelte, war ein beeindruckender Erfolg: Die lebendigen Visuals überzeugten nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Oshkosh Corporation, ihre Hauptniederlassung in die Stadt zu holen. Selbst das Basketballteam Milwaukee Bucks ließ sich mit einem Stadion in Oshkosh nieder. Die Eingliederung von Unternehmen und Franchises ist für die Stadt ein großer Gewinn, bringt Wachstum und neue Jobs mit sich und zeigt den Bürger:innen, dass sie wieder stolz auf ihr Oshkosh sein können.
Wir sprechen mit Nik Davis (AICP), Inhaber von Houseal Lavigne, und Devin Lavigne (FAICP), Inhaber und Mitgründer von Houseal Lavigne, die für den Neuentwicklungsplan verantwortlich waren und interessante Einblicke in den Entwurfsprozess mit uns teilen.
Eine der Prioritäten von Houseal Lavigne bestand darin, die Gemeinde und die neuen Arbeitsstellen näher ans Wasser zu bringen.
Was hat Sie zum „Oshkosh Downtown Plan“ inspiriert?
Zu Anfang konnten wir uns nur schwer vorstellen, wie in diesem heruntergekommenen Gebiet ein Stadion und Gewerbe entstehen sollten, wo sich die Menschen gern aufhalten. Das Ufer war durch Industrie verbaut, die Grundstücke unbenutzt. Früher waren hier Möbelfabriken angesiedelt. Nach und nach kam die Automatisierung, vor Ort wurde nicht mehr so viel produziert, und das ganze Areal verlor an Wert. Wir wollten die Gemeinde und die neuen Arbeitsstellen wieder näher ans Wasser bringen. Deshalb haben wir im Team einen Plan entwickelt, das Gebiet in zehn unterschiedliche Funktionsbereiche aufzuteilen, die alle einen eigenen Charakter haben sollten. Entsprechend wurden auch unterschiedliche Entwurfsrichtlinien, Entwicklungsprioritäten und Strategien festgelegt.
Welchen Plan hatten Sie, um die Milwaukee Bucks zu sich zu holen?
Wir wollten den Milwaukee Bucks zeigen, dass dieses Gebiet ein ungeschliffener Diamant war. Dafür wollten wir den einzigartigen Charakter herausarbeiten und die historische Architektur und den industriellen Hintergrund betonen. Sportstadien brauchen viel Platz. Fünf Tage lang haben wir an der Raumplanung gesessen, um zu sehen, wie all die Gebäude sich gegenseitig ergänzen könnten. Der Neuentwicklungsplan umfasste eine Basketball-Trainingseinrichtung, eine größere Arena und ein Bürogebäude mit über 23.000 Quadratmetern Fläche. Danach haben wir zu SketchUp gewechselt, um die vertikalen Strukturen abzuleiten.
„Mit SketchUp konnten wir schnell überarbeiten und aus den konzeptuellen Raumplanungsgrafiken 3D-Modelle machen.“
Oft passiert es bei der Stadtplanung, dass Vorschläge auf dem Schreibtisch eines oder einer Gemeindeverantwortlichen verstauben. Wie sorgen Sie dafür, dass Ihre Projekte wirklich gebaut werden?
Wir überzeugen die Gemeinde! Die Menschen können sich oft nur schwer vorstellen, wie ein Stadtteil aussehen könnte, wenn sie ihn nur auf eine bestimmte Weise kennen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen. Dabei sollte es aber noch nicht um die genaue Gestaltung gehen, denn wenn wir einen zu konkreten Vorschlag machen, sind die Leute oft enttäuscht, wenn sich die Dinge am Ende doch anders entwickeln.
Wir bleiben also bei einer Vogelschau und erstellen nur begrenzt realistische oder detaillierte Modelle und Visuals. So nutzen wir zum Beispiel eine Standardmenge an Parkplätzen je nach geschätzter Gebäudegröße. Dadurch bleiben wir flexibel und können den Platz später, wenn sich das Konzept weiterentwickelt, auch für Grünflächen oder Fußgängerwege nutzen. Keine Details zu liefern, bedeutet, die Grenzen des Machbaren zu verschieben, ohne zu viel zu versprechen. Das ist aber ein schmaler Grat. Wir möchten realistische Erwartungen wecken und Möglichkeiten aufzeigen.
Die Entwicklung des Entwurfs von einem grundlegendem Plan bis zum fertigen Rendering.
Wie sieht Ihr typischer Entwurfsablauf aus?
Wir beginnen üblicherweise mit einer Handzeichnung, der grundlegenden Geografie oder beidem. Um dieses Material auszuarbeiten, nutzt unser Team ein Entwurfsprogramm. Die so entstandenen Zeichnungen und Grafiken senden wir an die Kundin. Wir erhalten Feedback und hoffentlich ihre Zustimmung und importieren die Entwürfe dann in SketchUp. Von diesem Zeitpunkt an können wir praktisch den gesamten Entwurfs- und Entwicklungsprozess in SketchUp durchlaufen. Und zum Schluss exportieren wir die Renderings in ein Fotobearbeitungsprogramm wie Adobe Photoshop, um ihnen den letzten Schliff zu verleihen.
Warum ist Technologie so wichtig? Und wie optimieren Sie damit Ihren Arbeitsablauf?
Technologie ist wichtig, weil unsere Entwürfe sich so schnell weiterentwickeln. Wir brauchen Hilfe, um unsere ständig neuen Konzepte schnell visuell darstellen zu können. 3D-Modellierungssoftware und Renderings unterstützen unsere Planer:innen bei der effektiven Kommunikation, sowohl untereinander als auch mit Kund:innen und der Gemeinde. Außerdem haben wir so natürlich viel genauere Kennzahlen, was zu effizienteren Berechnungen und letztendlich zu besser geplanten Städten führt. Wir sollten alle froh sein, dass man heute bei der Stadtplanung nicht mehr so viel raten muss wie früher.
Mit Technologie gibt es immer ein Lernkurve, und wir freuen uns, wenn wir unser Wissen weitergeben können. Einige Erweiterungen sind besonders hilfreich, und wir haben auch ein paar Tipps und Tricks für bessere Arbeitsabläufe.
Die besten Erweiterungen für die Stadtplanung (Inhalt nur auf Englisch verfügbar):
- CLF Scale and Rotate Multiple
- CleanUp3
- Edge Tools²
- Delete Coplanar Edges
- Delete Short Lines
- Eneroth Flatten to Plane
- Material Tools
- DropGC
Tipps und Tricks für mehr Produktivität:
- Richten Sie sich Tastaturkürzel ein, um schneller entwerfen zu können.
- Nutzen Sie konsistente Benennungen für Tags (ehemals Layer).
- Nutzen Sie Tags und gespeicherte Ansichten, um beim Entwerfen die Details auszublenden.
- Nutzen Sie konsistente Benennungen für Texturen, um sie schneller zu finden und zu ersetzen.
- Modellieren Sie so lange wie möglich ohne Schatten. (Aktivieren Sie sie erst am Schluss mit einem Drittanbieter-Renderingtool.)
- Nutzen Sie beim Entwerfen und Einrichten Low-Poly-Komponenten (bei großen Umgebungen oder schweren Modellen).
- Wenden Sie beim Modellieren immer Farben/Texturen auf Flächen an, um Zeit zu sparen. (Wir nutzen temporäre, auffällige Farben und ersetzen sie später wieder.)
- Nutzen Sie „Ausschneiden“, „Rückgängig machen“ und „Einfügen“ als Teil einer schnellen Entwurfsstrategie.
Über Houseal Lavigne
Houseal Lavigne ist ein Unternehmen für Stadtplanung und wirtschaftliche Entwicklung. Wir spezialisieren uns auf visionäre und dennoch umsetzbare Pläne und gehen kreativ bis an die Grenze, während wir gleichzeitig die ökonomischen Realitäten des Marktes im Auge behalten. Unsere Firma legt den Fokus auf evidenzbasierte Entscheidungsfindung und wissenschaftlich und technologisch stabile Grundlagen. Wir sind stolz darauf, stets kritisch und kreativ zu denken, Zusammenarbeit in den Mittelpunkt zu stellen und herausragende Ergebnisse zu erzielen. Wir bilden stabile Beziehungen, tauschen Ideen aus und begeistern uns für Innovationen. Gutes tun, Spaß haben, hart arbeiten und unseren Kund:innen und Partner:innen visionäre, responsive, umsetzbare Lösungen anbieten – das sind unsere Prioritäten.
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