Preiswürdige Arbeitsabläufe bei RAMSA
Mit seinem einzigartigen Designprozess hebt sich das preisgekrönte Architekturbüro Robert A.M. Stern Architects (RAMSA) von der Konkurrenz ab. Die Firma mit ihren über 220 Mitarbeiter:innen ist international für eine Vielzahl von Projekten bekannt – von Mehrfamilienhäusern über gewerbliche bis hin zu öffentlichen Projekten. Wir haben mit Adam Lowenthal, Director of Digital Practice, und Unternehmenspartner Johnny Cruz darüber gesprochen, was RAMSA so besonders macht, wie sie arbeiten und was ihnen sonst noch wichtig ist.
Das RAMSA-Team in SketchUp. Von links: Joseph Ortiz, Cassie Nozil, Morgan Jones, Adam Lowenthal und Johnny Cruz.
Was können Sie uns an Hintergrund zu Ihrem Unternehmen, Ihrer Rolle und Ihren Projekten geben?
RAMSA ist ein großes, preisgekröntes Architekturbüro mit Hauptsitz in New York City und beschäftigt über 220 Architekt:innen und Bauplaner:innen. Wir arbeiten an verschiedenen großen Projekten weltweit, wobei es sich um Mischnutzung, Mehr- und Einfamilienhäuser, gewerbliche und öffentliche Gebäude und kulturelle Einrichtungen handelt.
Johnny Cruz: Ich bin einer von 16 Partner:innen bei RAMSA und kümmere mich unter anderem um neue Technologien für den Designprozess und eine bessere Zusammenarbeit. Ich bin ein großer Fan von SketchUp und arbeite schon seit Jahrzehnten mit dem Tool.
Adam Lowenthal: Ich leite das IT- und das Designsoftware-Team und bin für die Implementierung und Akzeptanz entsprechender Lösungen verantwortlich. Wir nutzen in unseren Arbeitsabläufen ganz verschiedene Programme, die alle gut miteinander funktionieren müssen. Unsere Projektteams verlassen sich vor allem in den frühen Entwurfsphasen, in denen schnell gearbeitet wird, auf SketchUp.
Wie waren Ihre ersten Schritte mit SketchUp?
Johnny Cruz: Ich habe meine ersten Entwürfe noch mit Stiften und Wasserfarben gemacht und mich dann an 3D-Software gewagt, sobald sie auf den Markt kam. SketchUp habe ich 2005 zum ersten Mal ausprobiert, also definitiv als einer der ersten. Ich fand SketchUp sehr intuitiv und nutzungsfreundlich, besonders in der Konzeptphase, wenn man mit mehreren Ideen und Designs spielt. Seit diesem ersten positiven Erlebnis setze ich mich immer wieder für SketchUp ein und ermutige alle im Büro, es in ihre Prozesse zu integrieren.
Erste Studien und Konzeptentwürfe zeigen zwei Seiten eines Gebäudes. In SketchUp modelliert und in Enscape gerendert.
Wie sieht Ihr typischer Arbeitsablauf in SketchUp und außerhalb von SketchUp aus?
Johnny Cruz: Ganz zu Beginn eines Projekts erstellen wir zwei SketchUp-Modelle, an denen wir während der gesamten konzeptionellen Gestaltung nebeneinander arbeiten. Eines der Modelle ist ein einfaches Bauformmodell, das andere nutzen wir für detaillierte Studien. Beim Bauformmodell konzentrieren wir uns auf Raumvolumen, formelle Beziehungen und andere allgemeine Elemente. Im detaillierten Modell können wir Fenster und Türen und andere wichtige Fassadenelemente austesten, auch unter Berücksichtigung der nebenstehenden Gebäude.
In der ganzen Konzeptphase nutzen wir Enscape, um unsere Ideen zu rendern, mit internen Stakeholdern zu teilen und uns einfach auszuprobieren. Die Live-Synchronisierung zwischen SketchUp und Enscape ist hilfreich, um mit dem ganzen Team die Räume in Echtzeit zu begehen und dann den Kund:innen fotorealistische Bilder zu zeigen. Wir nutzen auch VR, um unsere eigenen Gebäude besser kennenzulernen.
Ein weiterer wichtiger Teil unseres Prozesses, der auch unseren außergewöhnlichen Designstil ganz deutlich macht: Wir gestalten echte Bauformmodelle aus Ton, in verschiedenen Maßstäben. So kann man die physischen Gebäude richtig anfassen und erleben und wichtige Entscheidungen erklären. Auf diese Weise entwickelt die Idee sich weiter, wir überarbeiten unseren Entwurf und testen verschiedene Optionen – in Ton und in SketchUp. Manchmal drucken wir unsere Fassadenentwürfe aus SketchUp aus und kleben sie auf Schaumstoffmodelle, um noch einmal zu zeigen, wie das Gebäude in echt aussehen könnte. Wenn wir uns einem endgültigen Entwurf nähern und uns auf einige wichtige Features konzentrieren wollen, modellieren wir die auch mal im Maßstab 1:1.
Und wenn der Entwurf schließlich fertig und von allen Stakeholdern genehmigt ist, replizieren wir das SketchUp-Modell in Revit, für die Entwurfsentwicklung und -dokumentation.
In SketchUp und Enscape erstellte Innenräume.
Bauformstudien aus Ton.
Schaumstoffform mit gedruckten Fassadenelementen aus SketchUp.
Detail eines architektonischen Profils.
Was macht RAMSA im Vergleich zu anderen Architekturbüros so besonders?
Adam Lowenthal: Ich glaube, unser Entwurfsprozess. Dabei setzen wir stark auf Recherche und Zusammenarbeit und nutzen physische Modelle aus Ton, Schaumstoff, Holz und 3D-Druck. Ganz egal, welche digitalen Technologien wir noch einsetzen werden: Physische Modelle bleiben immer Teil des Prozesses. Ich bin überzeugt, dass es Elemente beim Entwerfen gibt, die rein digital nicht richtig verstanden werden können.
Nahaufnahme der Tonmodellstudie mit verschiedenen Entwurfsoptionen.
Das Modell wird zwischen den Nachbargebäuden eingepasst.
Welche Best Practices haben Sie beim Entwickeln Ihrer SketchUp-Modelle?
Johnny Cruz: Dateien werden schnell ziemlich groß. Damit das nicht zu Verzögerungen führt, modellieren wir nur das, was man sehen kann. Alles andere lassen wir weg. Wir achten auch darauf, unwichtige Komponenten zu löschen und Erweiterungen wie CleanUp zu nutzen, mit denen sich die Dateigröße verringern lässt.
Ebenfalls bewährt hat sich die Nutzung einer Masterdatei. Wir haben ja verschiedene Teams, die in unterschiedlichen Programmen gleichzeitig an unterschiedlichen Teilen des Entwurfs arbeiten. Deswegen brauchen wir unbedingt eine Datei, in der alles zusammengeführt wird.
Welche Vorteile bietet SketchUp?
Johnny Cruz: Weil SketchUp weniger kompliziert ist als andere 3D-Modellierungsprogramme, können wir ganz schnell Designoptionen erstellen und immer wieder überarbeiten. So sind wir besonders effizient. Außerdem ist die Lernkurve für SketchUp recht flach, sodass alle im Team das Programm schon kennen oder schnell verstehen.
Renderings mit Beleuchtungsoptionen aus SketchUp und Enscape.
Wie hat sich die Coronapandemie auf Ihre Arbeitsweise ausgewirkt? Und welche Rolle spielte Software dabei?
Adam Lowenthal: Um unsere Entwürfe zu vermitteln, werde ich, wie gesagt, immer physische Modelle nutzen. Aber während der Coronazeit hat SketchUp uns natürlich geholfen, remote zu arbeiten und neue Arbeitsweisen auszuprobieren. Um Ideen zu kommunizieren und zu besprechen, haben wir häufiger als zuvor Rendering-Engines wie Enscape verwendet.
Außerdem hatten wir natürlich Zoom, worüber wir Meetings abgehalten haben, in denen eine Person in SketchUp modellierte, während die anderen direkt auf dem Bildschirm auf Dinge hinweisen konnten. Diese innovative Art der Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.
Welche Programme nutzen Sie außerdem während Ihres Entwurfsprozesses, insbesondere für die Präsentation?
Adam Lowenthal: Wir nutzen ganz verschiedene Tools, unter anderem auch Mixed Reality. Mit Oculus haben wir schon ganz früh Ideen für Innen- und Außenräume präsentiert. Aktuell überlegen wir, wie wir diese Technologie außerdem noch nutzen können, zum Beispiel indem wir unsere Tonmodelle mit Virtual Reality kombinieren, um Ideen schneller zu zeigen und zu überarbeiten.
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Über Robert A.M. Stern Architects (RAMSA)
Robert A.M. Stern Architects, LLP, ist ein preisgekröntes Architekturbüro mit über 220 Mitarbeiter:innen. Im Laufe seines über 50-jährigen Bestehens hat RAMSA sich zu einer führenden Designfirma mit Erfahrung in den Bereichen Wohnungsbau sowie gewerblichen und öffentlichen Gebäuden entwickelt.